Jiri Menzel, Vera Chytilova, Milos Forman : Regisseure erster Sahne

Jiri Menzel und Regisseure der Neuen Welle – Revolution und Meisterwerk

Neben den Blockbustern aus Hollywood oder auch einigen sehr guten Produktionen aus Deutschland ist eben auch der tschechische Film eine wertvolle Perle der Filmindustrie. Auch wenn du vielleicht bisher nicht allzu viele Filme aus diesem wunderschönen Land gesehen hast, sollte es dich aber nicht davon abhalten, einfach mal einen Blick zu wagen.

Denn der tschechische Film hat in den letzten Jahren nicht nur eine starke Wandlung erlebt, sondern war von Beginn an auch schon polarisierend unterwegs. In den 60er Jahren gab es eine Reihe von mutigen Regisseuren, darunter auch die Oscar-Gewinner Miloš Forman und Jan Kadar, die mit ihren Filmen vor allem auch die kritischen Themen des Landes angesprochen haben.

Ein sehr wichtiger und vor allem auch reflektierender Film dieser Zeit aus Tschechien war Perličky na dně (1965)  (Perlen auf dem Meeresgrund). In diesem Film kamen auch die wichtigsten Vertreter der damaligen Bewegung zu Wort: Věra Chytilova, Jaromil Jireš, Jiří Menzel, Jan Němec, und Evald Schorm.

Doch die Filmemacher ließen nicht locker und so wurden auch noch zahlreiche andere Filmprojekte realisiert. Darunter einiges Realistisches und auch sehr viel Kritisches. Du möchtest noch ein wenig mehr über die Werke der tschechischen Filmkunst wissen? Dann lass‘ uns eine kleine Reise in diese wunderbare Filmwelt unternehmen.

Einige Filme der neuen tschechischen Bewegung

Der Feuerwehrball (Hoří, ma panenko) von Miloš Forman , 1968

Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Feuerwehrball:

„Der tschechische Film schildert den pannenreichen Feuerwehrball in einer tschechischen Kleinstadt, der nach und nach außer Kontrolle gerät.

Am Abend der Feier beschließt der Feuerwehrvorstand kurzfristig, eine Miss Wahl zu veranstalten. Die Mitglieder des Komitees durchsuchen den Saal nach geeigneten Kandidatinnen, werden aber kaum fündig. Zudem sind sie sich bei vielen der Mädchen uneinig. Einem Vater gelingt es nur durch Bestechung mit Alkohol, seine übergewichtige Tochter in die Auswahl zu bringen.

Zur gleichen Zeit verschwinden immer mehr Gegenstände vom Tisch mit den Tombolapreisen. Besonders die Lebensmittel sind sehr begehrt. Der pflichtbewusste Feuerwehrmann Josef bemüht sich zwar um Ordnung, hat damit aber keinen Erfolg – selbst seine Frau beteiligt sich an dem Diebstahl. Unter dem Tisch vergnügt sich unterdessen ein junges Liebespaar.

Schließlich steht der Höhepunkt des Abends bevor: Die Miss Feuerwehrball soll gekürt werden und dem todkranken Ehrenhauptmann anlässlich seines 86. Geburtstages eine kleine Axt überreichen. Doch die verschüchterten Mädchen haben keine Lust auf diese Art der Zurschaustellung und schließen sich in der Toilette ein. Im Saal werden daraufhin „Ersatzkandidatinnen“ mit Gewalt auf die Bühne getragen.

Plötzlich ertönt der Feueralarm, das Haus eines alten Mannes steht in Flammen. Da das Feuerwehrfahrzeug im Schnee feststeckt, gelingt es den Männern nicht, den Brand zu löschen. Man erklärt sich daraufhin bereit, dem alten Mann als kleinen Trost alle Tombolalose des Feuerwehrballs zu schenken. Doch bis auf einige Kitschgegenstände sind die meisten Preise ohnehin schon gestohlen worden. Der Feuerwehrvorstand zieht sich zu einer Krisensitzung zurück, um zu beraten, wie der Abend noch zu retten sei. Als man das Nebenzimmer wieder verlässt, ist der Saal leer. Nur der alte und leicht verwirrte Ehrenhauptmann wartet immer noch auf seinen Auftritt. Das Festkomitee überreicht ihm die Geschenkschatulle mit der Axt, doch es stellt sich heraus, dass auch diese gestohlen wurde.“

Rozmarné léto (Ein launischer Sommer) von Jiří Menzel, 1968

Drei Kleinbürger, die sonst nicht allzu viel in Ihrem Alltag erleben, werden in diesem Film von einem Magier und seiner Assistentin in eine andere und viel spannende Welt entführt. So können die drei Männer für einen Moment der eigentlichen und tristen Realität entfliehen.

Skřivánci na niti (Lerchen am Faden) von Jiří Menzel, 1969

Aus  www.film.at/lerchen_am_faden/:

„Mitte der 50er Jahre. Der Schrottplatz eines Hüttenkombinats bei Kladno dient als Umerziehungslager für bourgeoise Elemente“ und Feinde des Systems. Die einstigen Werte – vom Christus am Kreuz bis zur Schreibmaschine – werden zu Maschinen für den sozialistischen Aufbau umgeschmolzen. Einem jungen Koch und einer schönen Strafarbeiterin wird unerwartet die Heirat erlaubt, doch nach einer kritischen Äußerung muss er ins Gefängnis. Ein zwischen poetischer Gestaltung, überzeugender humaner Parteinahme und folkloristischen Momenten angelegtes filmisches Meisterwerk, das mit subtil-subversivem Humor die Fassaden von Politik und Ideologie durchlöchert. Virtuos verbinden sich bissige politische Kommentare mit warmherziger Sympathie für die Menschen.“

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